Unser hoch geschätzter Kollege Georg Fenkl ist tot.
Wir sind bestürzt und traurig.
Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie und seinen Freunden.
SWP vom 10.4.2015:
Der Vöhringer Künstler Georg Fenkl ist tot. Wie jetzt bekannt wurde, verstarb der Vorsitzende des Kunstvereins Senden am Freitag in Bad Reichenhall.
Die bildende Kunst bestimmte Georg Fenkls Leben. Der gebürtige Illertisser studierte an der Werkkunstschule Augsburg, der Hochschule für Gestaltung Darmstadt, der PH Bayreuth und ging 1975 in den Schuldienst, war bis 2011 Kunsterzieher an der Peter Schöllhorn Schule in Neu-Ulm, lehrte aber auch als Dozent unter anderem an der Ulmer Schule, der Akademie Vulkaneifel und der Kunstakademie Bad Reichenhall. Dort verstarb Fenkl in der Nacht zum vergangenen Freitag unerwartet im Alter von 66 Jahren.
Doch Fenkl vermittelte nicht nur Kunst, er war auch ein renommierter Künstler, der Ausstellungen in ganz Europa, aber auch in den USA, Japan und China hatte. Und seine Werke finden sich auch in vielen öffentlichen Sammlungen – nicht nur in der weiteren Region, sondern auch in der Staatsgemäldesammlung München.
Auf den ersten Blick möchte man Fenkls Arbeiten in die Schublade Surrealismus stecken, doch er selber sah sich zwischen fantastischem Realismus, Pittura Metaphysica und magischem Realismus. Zudem interessierte sich Fenkl für Ausgrabungen, Höhlenstätten, alte Kulturen, und er war ein Fan der Renaissance, was die Komposition seiner Bilder ebenso bestimmte wie die Frage nach der Perspektive. Höchst beeindruckend war dabei sein stupendes handwerkliches Können. Mittels alter Lasurtechniken komponierte er seine Werke so individuell, dass man sie sofort als „einen Fenkl“ erkannte.
Der Künstler war auch als Funktionär aktiv, leitete seit mehr als drei Jahrzehnten den Kunstverein Senden, war Initiator des Sendener Grafik-Preises, um den sich alljährlich Künstler aus ganz Schwaben bewerben. Eben ging die 30. Auflage der Schau zu Ende.
(Helmut Pusch)