Donaufest 2024: Literatur im Künstlerhaus › 07-.11.07.

Literarischer Absacker
Zeitflucht – Zuflucht – Zukunft
In coop mit dem 13. Internationale Donaufest Ulm/Neu-Ulm 2024 und dem Künstlerhaus Ulm.

Autorinnen & Autoren aus Ulm und Umgebung lesen aus ihren Werken im Künstlerhaus Ulm
täglich von So 07.07. bis Do 11.07.2025
von 22.30 bis 23 Uhr – Eintritt frei

Zum Ausklang des Donautages gibt es wieder die altbewährten Absackerlesungen im Künstlerhaus Ulm. Autorinnen und Autoren aus Ulm und Umgebung lesen an fünf Abenden eine halbe Stunde aus ihren eigenen Werken. Nach den Lesungen klingen die Abende noch bei gemütlicher Absacker-Atmosphäre aus.

So 07.07. Mord beim Donaufest Helmut Gotschy
Mo 08.07. Briefmeere Marco Kerler
Di 09.07 Ada Fee Katrin Kanzler
Mi 10.07. Wohin die Flüsse führen Silke Knäpper
Do 11.07. Lebensstrom Peter Langer

Sonntag 07.07.2024 – 22.30 Uhr ‚Mord beim Donaufest
Helmut Gotschy liest aus seinem gleichnamigen Schwaben Krimi. 
Das Ulmer Donaufest wird zur Bühne menschlicher Abgründe. Zehn Tage, ein Fest und ein Mord. In Ulm ist das Donaufest in vollem Gange. Ein kultureller Höhepunkt jagt den nächsten, bis ein Grillstandbetreiber aus der Donau geborgen wird, getötet mit zahlreichen Messerstichen. Kommissar Bitterle und sein Team von der Ulmer Mordkommission machen sich auf die Suche nach dem Täter, doch um ihn zu fassen, bleiben ihnen nur wenige Tage – dann ist das Fest vorbei und der Mörder womöglich bereits über alle Berge …
Nach über drei Jahrzehnten erfolgreichen Musikinstrumentenbaus wechselte Helmut Gotschy zur Schriftstellerei. Neben seinen Kriminalromanen hat er ein Fachbuch über Instrumentenbau, zwei autobiografisch angelegte Romane und einen Kurzgeschichtenband veröffentlicht. https://www.helmut-gotschy.de


Montag 08.07.2024 – 22.30 Uhr ‚Briefmeere‘
Marco Kerler liest aus einem noch unveröffentlichten Manuskript direkt aus der Werkstatt fiktive Liebesbriefe, die weit mehr sind als das.
„Ich sehe mir die Landkarte an und spure den Flussverlauf nach. Ich habe es sehr oft getan und könnte ihn blind aufs Blatt zeichnen. Ich sollte, anstatt mit meinem Namen, mit ihm unterschreiben. Nur ein paar Schwünge und am Ende das Meer. Wie würde das aussehen, unter dem Mietvertrag?“
Der Lyriker Marco Kerler wurde 1985 in Ulm geboren, wo er bis heute lebt, arbeitet und wirkt. Gelegentlich trifft man ihn dort an öffentlichen Plätzen an, um für Passanten auf seiner Schreibmaschine Gedichte zu verfassen. In der make-up presse, die er 2021 gründete, gibt er von Hand gesetzte Lyrikbände heraus. 
Zuletzt erschienen von ihm im Jahr 2022 der Band “Gewesen” bei der Corvinus Presse in Berlin, sowie das Bilderbuch „Der große Bär stapft durch den Wald” in der edition dreiklein aus Blaubeuren. Weitere Infos: www.marcokerler.de

Dienstag 09.07.2024 – 22.30 Uhr ‚Ada‘
Fee Katrin Kanzler liest die Erzählung »Ada« aus ihrem 2025 erscheinenden Buch »Ameisenschnee«. 
Ada, die desillusionierte, glatzköpfige Protagonistin des Textes, sieht sich mit einer seltsamen Superkraft ausgestattet: »Die Energie, die andere Körper ins Haareproduzieren, ins Stoffwechseln, ins geistige Gleichgewicht stecken, fließt bei ihr anderswohin. Manchmal glaubt sie, das metaphysische Donnergrollen zu hören, wenn sie wieder zugeschlagen hat.« Ob ihre außergewöhnliche Fähigkeit jedoch zur Weltrettung taugt oder genau das Gegenteil bewirkt, muss Ada erst zähneknirschend herausfinden.
Fee Katrin Kanzler
 geboren 1981 in Ulm, studierte Philosophie und Anglistik in Tübingen und Stockholm. Sie wurde ausgewählt für das Treffen junger Autor*innen, war Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses, erhielt den Förderpreis für Literatur der Stadt Ulm und ein Jahresstipendium für Literatur vom Land Baden-Württemberg. Ihr Roman »Die Schüchternheit der Pflaume« (Frankfurter Verlagsanstalt, 2012) war für den »aspekte«-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Debüt des ZDF nominiert. 2016 erschien ihr Roman »Sterben lernen« (Frankfurter Verlagsanstalt). Im Frühjahr 2025 veröffentlicht sie im Ulmer danube books Verlag einen Band mit Erzählungen. Sie ist auch bildkünstlerisch tätig.

Mittwoch 10.07.2024 – 22.30 Uhr ‚Wohin die Flüsse führen‘
Silke Knäpper liest aus ihrem Roman „Im November blüht kein Raps“.
 Hanne und Ruben begegnen sich auf dem Notting Hill Carnival in London. Sie verbringen den Abend miteinander und den folgenden Morgen an der Themse. Er erzählt ihr von seiner Jugend in Sarajewo. Es hätte auch eine Jugend in London sein können. Wäre er damals nur bei seinem englischen Vater geblieben und nicht mit seiner Mutter nach Bosnien zurückgekehrt, als das Heimweh sie quälte. Dann wäre ihm der Krieg erspart geblieben.
„Eigentlich, sagte er, sind wir doch alle eins. Er schaute gedankenverloren auf den Fluss. Durch Sarajewo fließt die Miljacka, sagte er, früher sei er mit seiner Mutter oft an ihrem Ufer entlanggegangen. Als kleiner Junge habe er sich immer gefragt, wo all die Flüsse hinführten.
Die Miljacka zum Beispiel, sagte er, die fließt in die Bosna, und die Bosna in die Donau, und die Donau ins Schwarze Meer.“
Silke Knäpper
, geboren 1967 in Ulm, studierte Germanistik, Romanistik und Anglistik in Wien, Freiburg, Paris und Köln. Lehrtätigkeiten im In- und Ausland, u.a. an der Arts Educational School in London. Im Verlag Klöpfer &Meyer erschienen die drei Romane Im November blüht kein Raps, Hofkind und Das Lieben der Anderen; bei KaWe8 die Erzählung Egal, wo man aufwacht. Silke Knäpper ist Mitglied im PEN Deutschland, im VS Baden-Württemberg und in der Meersburger Autorenrunde. 2022/2023 war sie die Co-Leitung des Literarischen Forums Oberschwaben in Wangen im Allgäu.

Donnerstag 11.07.2024 – 22.30 Uhr ‚Lebensstrom‘
Peter Langer liest aus seiner Biographie Geschichten mit und von der Donau. 
‚Ein persönliches Lesebuch zu einigen wichtigen Abschnitten der süddeutschen Zeitgeschichte und eine interessante Bilanz eines aktivistisch engagierten Ulmer Lebens an der Donau.‘ 
„All das war Geschichte. Nun wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen.
Peter Langer ist 1950 in Heidelberg geboren. Er studierte Geschichte und Germanistik an der Universität Heidelberg. Durch diverse Studienreisen seit Ende der 80er Jahre wurde er zum Kenner der politischen und kulturellen Szene der Donauländer. Er war Gründer und Leiter des Kulturzentrums ROXY in Ulm und ist Dozent für Kulturmanagement, Kulturgeschichte und europäische Studien des Donauraums.
Von 1998 bis 2010 war er künstlerischer Leiter des Internationalen Donaufests Ulm/Neu-Ulm, das auf seine Initiative zurückgeht. Er baute das donau.büro.ulm, eine Projekt- und Entwicklungsagentur für die politische, kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Südosteuropa, auf und leitete es bis 2010. 2008 gehörte er zum Gründerkreis der Europäischen Donau-Akademie in Ulm, in deren Leitung er bis heute tätig ist. Seit 2017 ist er Gast-Professor an der Wirtschaftsuniversität Bukarest.
Langers Verdienste um die Zusammenarbeit im europäischen Donauraum fand 2008 seine Würdigung durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes.
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar 2022 organisiert Langer mit Partnerorganisationen Solidaritätsveranstaltungen für die ukrainischen Flüchtlinge in der Region Ulm. Seit März 2023 unterrichtet er ukrainische Schüler*innen in Deutsch und Gesellschaftskunde am Schubart-Gymnasium in Ulm.



Helmut GotschyMarco KerlerFee Katrin KanzlerSilke KnaepperPeter Langer
Helmut GotschyHelmut Gotschy
Marco KerlerMarco Kerler
Fee Katrin KanzlerFee Katrin Kanzler
Silke KnaepperSilke Knaepper
Peter LangerPeter Langer